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Vorbeugung in der Schniefnasenzeit

Eigentlich stand da als Überschrift "Herbst ist...", aber es ist etwas spät für diese Überschrift (die Erklärung folgt im Text), doch die ersten Absätze belasse ich trotzdem.

Herbst ist, wenn die Drachen fliegen
und die Kinder Schnupfen kriegen,
wenn am Baum die Äpfel reifen
und die Vögel kaum noch pfeifen.

 

Herbst ist, wenn sich Äste neigen
und die Grillen nicht mehr geigen,
wenn die welken Blätter fallen
und Novembernebel wallen.

 

Herbst ist, wenn die Ähren reifen,
Jäger zu Gewehren greifen,
wenn der Storch verlässt sein Nest
und die Katze Haare lässt.

                                                         Bernhard Lins



Herbst ist, wenn die Natur sich in wundervolle, warme, intensive Farben kleidet.

Herbst ist, wenn das Licht oft magisch ist, wie von Zauberhand vergoldet, einfach einen wärmeren "Teint" hat, als zu allen anderen Jahreszeiten.

Herbst ist, wenn Stürme die Blätter von den Bäumen fegen, es in den Wipfeln braust.

Herbst ist, wenn man beim spazierengehen mit den Füßen durch die Blätter schlurft, sie dabei hochwirbelt und sich ein Lächeln in die Mundwinkel schleicht - Erinnerung an Kindertage.

Herbst ist, wenn ich meinen Vorrat an ätherischen Ravintsara- und anderen Schniefnasenzeit-Ölen auffülle.

Herbst ist, wenn Cistus incanus Lutschtabletten in meinem Alltags-Rucksack zu finden sind, ebenso wie mein Döschen mit Desinfektionstüchern und eine klitzkleine Flasche Händedesinfektionmittel.

Herbst ist, wenn ich anfange, Weihnachtskarten zu basteln und mich auf das Dekorieren zu Hause freue.

 

Herbst ist, wenn in Oy bei Primavera Zeit für die jährliche Fachakademie ist. Dieses Jahr war der Himmel morgens wunderschön und sorgte für einen Moment des Innehaltens.

 



Herbst ist, meine liebste Jahreszeit, in der mich weder trübe, gritzegraue Novembertage noch Dauerregen stören. Diesen Herbst ist fast nichts so, wie oben beschrieben - nur Mutter Natur hat sich hübsch gemacht, das Licht ist magisch und Stürme wehen auch über das Land.

Eigentlich sollte dieser Artikel längst geschrieben sein (und eigentlich auch schon der nächste). In der Datumszeile steht (noch) der 26.09.2023, längst vergangen und für einen Artikel mit der Überschrift "Herbst" ist es ein wenig spät. Ich habe bis jetzt weder meine ätherischen Öle aufgefüllt, noch mein Desinfektionstuchdöschen vorbereitet oder gar angefangen Weihnachtskarten zu basteln.

Draußen ist es weiß - ein sichtbares Zeichen, dass es Zeit wird, mit dem Artikel fertig zu werden. Der Becher Kaffee steht parat, ebenso mein "Kopf-Wohl" Roll-On, falls meine kleinen grauen Zellen plötzlich mittendrin die Lust verlieren.


Damit sich die Viren, die uns das Leben in Herbst und Winter schwer machen, häuslich niederlassen können, reisen sie als Tröpfchen in der Luft umher und verteilen sich schon mal über einen Händedruck mit ungewaschenen Händen, eine Umarmung und weniger über Türgriffe oder andere Materialien. Meistens werden sie jedoch beim Niesen und Husten schwallartig von ihrem Gastwirt in die Weltgeschichte geschleudert - beim Atmen, Sprechen und Singen nicht ganz so intensiv. Um sich bei einem neuen "Wirt" breit zu machen, benötigen die Viren einen sogenannten Entry-Rezeptor und diesen finden sie, indem sie sich über die Atemwege einen Weg in den Körper suchen.

Was liegt also näher, den Viren diesen Weg so beschwerlich wie möglich zu machen. Ich habe ein paar erprobte "Hindernisse", damit der Weg über die Atemwege so steinig und holprig wie möglich für die Eindringlinge wird....


Aufgrund meines Berufes sind für mich Hygienemaßnahmen selbstverständlich und einige gehören auch im Alltag zur Routine. In der Schniefnasenzeit reicht mir oft Hände waschen allein nicht aus und manchmal mag ich auch die Griffe von Einkaufswagen oder ähnlichem nicht einfach so anfassen.

Für solche Flächen liebe ich meine Box mit Desinfektionsmittel getränkten Papiertaschen-tüchern und mein Fläschchen mit Hände-desinfektionsmittel (von der selben Firma).


Ich verwende diese Produkte schon viele Jahre um mich zu schützen, sowohl in der kalten Jahreszeit als auch auf Reisen. Zusätzlich habe ich noch einige dufte Unterstützer, die mir helfen, die Schniefnasenzeit einigermaßen unbeschadet zu überstehen.


Cystus Lutschtabletten finden sich überall in meiner Umgebung - im Rucksack, im Auto, im Haus und manchmal auch in Jackentaschen. Diese spezielle Cistrosenart (Cistus incanus) hat einen gewöhnungsbedürftigen Geschmack, der von der Kombination verschiedener Gerbstoffe verursacht wird. Wann immer ich das Gefühl habe, um mich herum schnieft und hustet es, lutsche ich vorbeugend 2 Pastillen (6 Pastillen am Tag höchstens).

Im Roll-On habe ich Rosenhydrolat, Mandelöl, Sanddornfruchtfleischöl, Ravintsara, Lorbeer, Majoran, Zitroneneukalyptus zur Nasenpflege. Eine trockene Nasenschleimhaut bietet den Viren herrliche Aussichten auf eine neue Bleibe. Unterwegs rolle ich über eine Fingerkuppe und streiche die Mischung in die Nase, zu Hause rolle ich unter der Nase und verteile die Lösung mit einem Wattestäbchen in der Nase. Den Roll-On vor der Verwendung schütteln, damit sich Hydrolat und Öl verbinden.


Meine Rezeptur für einen 10ml Roll-On:

  • 6 ml Mandelöl
  • 3 ml Rosenhydrolat
  • 3 Trpf. Sanddornfruchtfleischöl (färbt etwas)
  • 2 Trpf. Ravintsara (Cinnamomun camphora ct. cineol)
  • 1 Trpf. Lorbeer (Laurus nobilis)
  • 1 Trpf. Zitroneneukalyptus (Eukalyptus citriodora)
  • 1 Trpf. Majoran (Origanum majorana L.) meiner morgens oft verstopften Nase geschuldet, muss nicht sein)

 

Bei sehr trockener Nase kann man mit Kokosöl und Mandelöl eine Nasensalbe herstellen, um die Schleimhaut zu pflegen und gleichzeitig den Viren keine Möglichkeit zu bieten, sich festzusetzen:

  • 1 kleines Schraubdeckelglas (etwa 30 ml - evtl. Cremedöschen oder ähnliches)
  • 3 El Bio-Kokosöl
  • 1 El Mandelöl (oder Bio-Olivenöl je nachdem, was zur Hand ist und was die Nase mag)
  • 2 Trpf. Ravintsara (Cinnamomum camphora ct. cineol)
  • 2 Trpf. Zitroneneukalyptus (Eukalyptus citriodora)
  • 1 Trpf. Lorbeer (Laurus nobilis)

Das Kokosöl im Wasserbad oder auf der Heizung langsam schmelzen, Mandelöl und ätherische Öle dazugeben, in ein sauberes, desinfiziertes/sterilisiertes Gläschen geben und verschließen. Kokosöl wird bei Wärme dünner, daher das Gläschen nicht in der Hosentasche tragen. Ich liebe diese Konsistenz, wem das nicht behagt kann der Mischung noch 1 bis 2 TL Sheabutter zufügen. Bitte die Sheabutter allein im Wasserbad schmelzen, da sie höhere Temperaturen benötigt als Kokosöl. Ich gebe erst das Mandelöl zur flüssigen Sheabutter und rühre ordentlich und dann das flüssige Kokosöl und die ätherischen Öle.

 

Ich bin ein absoluter Riechstift-Fan und so finden sich bei mir viele Glasrichstifte mit Aluminiumhüllen in den Farben blau (Entspannungsdüfte), rot (Muntermacherdüfte), violett (Seelendüfte), grün (Schniefnasenzeitdüfte).

 

Meine Lieblingsrezepte zur Vorbeugung unterwegs (reicht jeweils für einen Watteträger/Riechstift):

  • 3 Trpf. Ravintsara (Cinnamomun camphora ct. cineol)
  • 3 Trpf. Zitrone (Citrus limon (L.) Osbeck)
  • 2 Trpf. Lorbeer (Laurus nobilis)

 

  • 3 Trpf. Zirbelkiefer (Pinus cembra L.)
  • 3 Trpf. Myrte türk. (Myrtus communis L., Chemotyp 1,8 - Cineol)
  • 2 Trpf. Cajeput (Melaleuca leucadendra var. cajeputi L.)
  • 2 Trpf. Zitrone (Citrus limon (L.) Osbeck)

 

  • 5 Trpf. Ravintsara (Cinnamomum camphora ct. cineol)
  • 3 Trpf. Eukalyptus radiata (Eukalyptus radiata A. Cunn. ex DC.)
  • 2 Trpf. Niaouli (Melaleuca viridiflora Sol. ex Gaertn.)

Eine Alternative zu den Cistus-Lutschtabletten sind Mundspüllösungen oder Mundsprays. Ich verwende ein Mundhygiene Spray aus rein natürlichen Zutaten. Das Spray ist auch für unterwegs sehr gut geeignet.

In Ausnahmefällen, wenn die Viren "Party machen",  verwende ich die Mundspüllösung "kalte Minze" vom Marktführer. Sie ist für mich die "chemische Keule" für den Notfall. Wer mag, kann hier (auf englisch) näheres lesen.


Da meine Füße meistens kalt sind, liebe ich abendliche Einreibungen/Fussreflexzonenmassagen mit leicht angewärmtem Öl. Zur Vorbeugung mache ich mir zu Beginn der kalten Jahreszeit (ausnahmsweise) einen größeren Vorrat dieser Ölmischung. Vor Gebrauch gebe ich eine kleine Menge in ein Schälchen und wärme es auf der Heizung oder im Wasserbad etwas an.

  • 100 ml Johanniskrautöl oder Mandelöl
  • 10 Trpf. Zitrone (Citrus limon (L.) Osbeck)
  • 8 Trpf. Ravintsara (Cinnamomum camphora ct. cineol)
  • 5 Trpf. Lorbeer (Laurus nobilis)
  • 2 Trpf. Vetiver (Vetiveria zizanoides (L.) Nash)

Neben den beschriebenen duften Unterstützern gibt es noch einige andere Möglichkeiten, um den Viren den Unterschlupf nicht zu leicht zu machen. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung sollte eigentlich bei allen "Schmetterlingen" zum Alltag gehören, doch auch bestimmte Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe können dazu beitragen, dass es die Viren nicht so leicht haben.

Vitamin D gehört zu meiner Dauermedikation. Omega-3 Fettsäuren helfen das Immunsystem zu unterstützen (ich liebe mein Norsan-Algenöl) und auch Mineralien wie Zink und Selen können uns bei der Abwehr zur Seite stehen. Wer mag, kann bei der National Library of Medicine nachlesen.


Ich habe meine Rezepturen aufgeschrieben, die ich seit vielen Jahren fast unverändert anwende, schon vor der Pandemie. Sie haben mich gut geschützt durch so manche Schniefnasenzeit gebracht. Vielleicht ist ja der eine oder andere Tipp dabei, der zum ausprobieren anregt.


Wer mag, kann sich hier noch etwas tiefer in die Materie einlesen/einhören. Ich empfinde es nicht als angemessen, die zusammengetragen Studien (die ich nicht selbst gefunden habe) und sonstiges nur abzuschreiben. Der Dank dafür gehört ausnahmslos den Autorinnen

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